Auch an heißen, sogar außergewöhnlich heißen Tagen will der Körper sich bewegen.
Das helle Licht, die Sonnenwärme, die Lebenslust kitzeln uns und fordern uns auf, wie Kinder zu spielen und den Augenblick zu genießen. Nur – es ist wirklich heute zu heiß und der Kreislauf spielt sowieso nicht mit. Ab auf die Sonnenliege und auf kühlere Zeiten warten.
Aber wirkliches Wohlgefühl schafft uns das nicht. Wir retten uns irgendwie über den Tag. Dabei haben wir doch monatelang auf Sonne, Wärme, ja sogar Hitze gewartet! Und jetzt können wir es nicht genießen, weil wir zu schlapp sind?
Eine Lösung wäre, ans Meer zu fahren und tonnenweise Eis zu essen.
Meine Lösung ist: Yoga üben.
Ich kann Hitze gut vertragen, so ab 30 Grad ziehe ich auch mal eine kurze Hose an. Aber wenn es draußen 35 Grad sind und in der Wohnung 27 Grad, kann man dann noch Yoga üben?
Eine Vorsichtsmaßnahme bei dieser Hitze: Morgens üben. Ein Grund ist natürlich, dass es dann noch angenehm kühl ist. Aber der wahre Grund ist, dass es absolut schädlich ist, nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne Yoga zu üben. Selbst wer von sich denkt, dass er fit und der Kreislauf stabil ist: Finger weg. Erst Yoga üben, dann in die Sonne gehen.
Wer geübt ist und schon längere Zeit Yoga macht, kann natürlich alles üben, was er im Repertoire hat, sofern der Kreislauf es mitmacht. Mein Tipp: Regenerative Asanas und ganz besonders Umkehrhaltungen erfrischen gerade bei diesem Wetter nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf. Der Körper braucht einerseits Ruhe, weil Hitze immer eine Belastung ist. Andererseits braucht der Körper auch Bewegung, damit wir uns wohlfühlen. Regenerative Übungen geben beides. Dehnen tut gerade jetzt gut. Die Hitze macht uns träge, die Beine (und auch der Rest des Körpers) fühlen sich aufgequollen an, weil die Flüssigkeit nicht ausreichend durch den Körper transportiert wird. Die Gelenke fühlen sich dadurch unbeweglich an, wir werden müde und verspüren keine große Motivation uns irgendwie körperlich oder geistig zu betätigen.
Eine halbe oder ganze Stunde regenerative Übungen, wenn möglich inklusive Umkehrhaltungen, ändert alles.
Mein Rezept für solche Tage:
Kein Kaffee
Kein Brot
Keine Schokolade
Nichts Fettiges
Nichts Salziges
Keine tierischen Produkte
Obst und Gemüse in Mengen, die auch satt machen.
Tee und Wasser.
Kopfstand und Schulterstand mit all den dazugehörenden Variationen. Manchmal auch nur ein paar sanfte Dehnübungen im Liegen.
Meistens habe ich danach dann auch Lust auf mehr. Und fühle mich hinterher wie neugeboren.