Emotionen sind Teil unseres Lebens. Emotionen sind etwas, was uns unser Leben so intensiv leben lässt. Wir handeln, weil wir bestimmte Emotionen fühlen wollen. Durch Emotionen deuten wir Situationen, sie lassen uns Dinge erleben. Sie sind verantwortlich dafür, ob wir glücklich sind oder unglücklich, motiviert oder unmotiviert, auf der goldenen Seite des Lebens oder auf der Schattenseite.
Sind Emotionen das? Bin ich mein Ärger, meine Wut, meine Frustration, meine Angst, mein Zweifel? Bin ich diese Emotion, die ich fühle? Identifiziere ich mich damit? Vom Kopf her wissen wir, dass wir diese Gefühle nur fühlen, aber wir erleben sie so umfassen, dass wir uns in dem Moment damit identifizieren. Emotionen machen das Leben lebenswert – oder schrecklich.
Sind wir Sklaven dieser Emotionen? Ihnen ausgeliefert wie ein Spielball?
Wie wir in den letzten Monaten im Minikurs gesehen haben, kommen Emotionen nicht einfach so aus heiterem Himmel. Sondern ob wir diese (negativen) Emotionen haben oder nicht bzw. die Intensität dieser Emotionen wird in erheblichem Maße durch das beeinflusst, was wir konsumieren, an erster Stelle stehen dabei unsere Nahrungsmittel.
WIR sind nicht unsere Emotionen, Emotionen sind Ergebnisse bestimmter physischer oder auch energetischer Prozesse in unserem Körper. Haben wir dies verstanden, so wird es leichter, uns von unseren Emotionen zu lösen. Das heißt nicht, dass wir emotionslos durch das Leben gehen sollen, sondern es heißt einfach nur, dass wir uns und unser Denken und Handeln nicht von Emotionen leiten lassen.
Durch jahrelange disziplinierte Yogapraxis kommt man irgendwann dazu, das Üben nicht mit Emotionen zu verbinden. Ich kann nicht nur Positionen üben, die ich mag, die mir leichtfallen, die ich toll finde. Und ich kann nicht alle Positionen weglassen, die ich nicht mag. Ich muss beide mit der gleichen Leidenschaft üben. Mit Gleichmut, um ein altmodisches Wort zu benutzen.
Yoga ist in diesem Sinne auch eine Erziehung des Geistes. Denn wie kann ich Üben, wenn ich währenddessen immer an den Grund meiner gegenwärtigen Emotion denken muss. Sei es Wut, Ärger, Kummer oder Freude. Es hält mich davon ab, im JETZT zu sein und mich auf das zu konzentrieren, was ich JETZT mache.
Durch eine angepasste Ernährung kann ich diesen Prozess wesentlich beschleunigen. Was nützt es mir, wenn ich nur dann meine Yogaübungen ausführen kann, wenn ich gut drauf bin? Dann kann ich relativ selten üben, denn ich muss ja zu den Zeiten, an denen ich gut drauf bin, auch Zeit für meine Yogapraxis haben. Also nicht gerade auf der Arbeit sein, nicht gerade in geselliger Runde, nicht gerade mit dem Beaufsichtigen und Bespaßen der Kinder oder sonstiger Personen beschäftigt sein.
Ich kann auch nicht mein Üben davon abhängig machen, ob ich gerade Lust dazu habe oder nicht. Ob ich gerade traurig bin oder sauer auf jemanden oder einfach nur schlechte Laune habe. Wenn ich das zulasse, dann ist alles in meinem Leben von meinem emotionalen Zustand abhängig und ich werde nie klare Entscheidungen treffen und ich werde auch höchstwahrscheinlich kein glückliches Leben führen.
Gleichmut heißt, die Dinge nicht ständig zu werten. Die Dinge sind, wie sie sind. Ich kann nicht nur an schönen Dingen und Erlebnissen und Freuden kleben und nach diesem inneren Belohnungsgefühl süchtig sein. Ich kann nicht alles, was ich nicht mag, ablehnen und vermeiden. Das Leben beinhaltet immer beides, Schönes und nicht so Schönes.
Je mehr ich Dinge und Situationen werte und an den damit verbundenen Emotionen hänge, desto unglücklicher werde ich sein.
Selbstverständlich darf ich Freude empfinden und auch suchen. Und genauso darf ich auch traurig sein oder wütend. Aber ich darf nicht meine ganze Existenz von der Empfindung (m)einer Emotion abhängig machen. Will ich irgendwann in meinem Leben inneren Frieden erlangen, muss ich lernen, innerlich etwas auf Distanz zu meinen Emotionen zu gehen. So dass ich dann nicht mehr von einem emotionalen Zustand sprechen kann, in dem ich mich befinde. Denn das würde bedeuten, dass diese jeweilige Emotion mich vereinnahmt hat.
Wenn ich eine Emotion fühle, sie wahrnehme, sie akzeptiere und mich dann nicht mehr damit beschäftige, dann ist das ein Schritt hin zur Selbsterkenntnis. Denn ich habe erkannt, dass ich zwar die Emotion empfinde, sie aber nicht ICH ist. Sie gehört zu mir, ist aber kein Teil von MIR. Sie ist ein Mechanismus meines Körpers, den ich bewohne. Sie ist aber kein Bestandteil meines SELBST.
Halte ich durch gute Ernährung meinen Körper gesund, damit die Organe reibungslos funktionieren, und vermeide ich Nahrungsmittel, die den Körper in seiner Arbeit beeinträchtigen und den natürlichen Energiefluss behindern, dann habe ich weniger Hindernisse auf dem Weg zur Selbsterkenntnis (und werde wahrscheinlich ein glücklicheres Leben haben). Die Yogapraxis wird mehr mit Freude verbunden sein als mit dem Kämpfen gegen Widerstände. Und sie wird mich mit Zufriedenheit füllen.
Dafür lasse ich auch gerne eine Tüte Chips liegen…