Der graue November…. Frustrierend kalt, nass und dunkel?
Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, energielos schleppen wir uns zur Arbeit oder abends zum Sport, unser emotionaler Zustand schwankt hin und her, wir haben Appetit ohne Ende (vor allen Dingen auf Süßes), fühlen uns den Anforderungen zu Hause oder dem Stress auf der Arbeit nicht mehr gewachsen, sind ständig müde und vielleicht auch gereizt.
Wie die Tiere wünschen wir uns einen langen und tiefen Winterschlaf, aus dem wir dann im Frühjahr aufwachen, wenn die Sonne scheint und alles warm, hell und fröhlich ist draußen. Wie zur Vorbereitung dessen legen wir an Gewicht zu, haben nicht mehr so viel Lust auf körperlichen Kontakt, ziehen uns von Zeit zu Zeit sogar von der Gesellschaft anderer zurück.
Diese Erfahrungen machen viele Menschen, manche mehr, manche weniger. Auch in Bezug auf Yoga machen sich diese Tendenzen bemerkbar. Die Bewegungsfreude sinkt, die Energie (sei es körperlich oder auch nur die Willenskraft) reicht nicht mehr für anstrengende Übungen. Wir sind erschöpft und wollen einfach nur auf das Sofa oder gleich ins Bett.
In dieser Zeit brauchen wir – quasi als Ersatz für den Winterschlaf – viel Süßes, das uns tröstet, einhüllt, streichelt, Geborgenheit gibt. Schlecht für den, der schon seit langem versucht, sich die Zuckersucht abzugewöhnen. Und viel Zucker trägt nicht zur Gesundheit bei, wie jeder weiß. Aber viel Zucker ebnet auch den Weg für Stimmungsschwankungen, Energielosigkeit, Heißhunger, Konzentrationsschwierigkeiten und mehr.
Mein Tipp? Viel Gemüse! In dieser Jahreszeit viel Kürbis, Karotten, Zwiebeln und alle Kohlsorten. Gekocht entfalten sie eine natürliche Süße, die hilft, die Sucht nach Süßigkeiten einzudämmen. Der Geschmack ist sicherlich keine Entschädigung für die entgangene Tafel Schokolade. Aber man wird feststellen, dass der Heißhunger auf Süßes fast verschwindet, wenn diese Nahrungsmittel häufig Bestandteil der Mahlzeiten sind.
Überhaupt, wer mit übermäßigem Verlangen nach Süßem zu kämpfen hat, sollte seine Ernährung auf folgende Dinge untersuchen: Viel Fett (ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs), viele gebackene Produkte wie Brot, Pizza, Chips. Eher salziges Essen.
Es dauert etwas, die Ernährung umzustellen und zu warten, bis eine Wirkung eintritt. Dafür ist der Effekt aber auch dauerhafter. Wer unter dem Leidensdruck des „Winter Blues“ nicht so lange warten will, kann sicherlich durch eine angepasste Yogapraxis emotionale Stabilität fördern.
Welche Yogaübungen sind dafür geeignet? Im Idealfall ist es eine feste und sinnvoll zusammengestellte Sequenz, die geübt wird. Darauf kann natürlich an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Diese Sequenz unterrichte ich von Zeit zu Zeit in meinem Yogastudio und habe immer positives Feedback der Teilnehmer über die Wirkung der Übungen bzw. der Kombination, also Sequenz. Für zu Hause kann aber generell gesagt werden, dass Umkehrhaltungen sehr hilfreich sind. Wer den Gebrauch von Hilfsmitteln kennt, sollte diese großzügig einsetzen, damit die Dauer der Übungen und die damit verbundene Entspannung maximiert werden kann. Umkehrhaltungen wie Kopfstand, Schulterstand, auch Hund, unterstützte Rückbeugen und unterstützte Vorbeugen sind immer die richtige Wahl, wenn man sich nicht so danach fühlt, überhaupt zu üben.
Und wer nicht mehr so viel Zuckerzeug isst, sondern süßes Gemüse wie Kürbis und Kohl, hat auch wieder mehr Energie und Lust auf Bewegung!
In diesem Sinne, einen schönen Restnovember!